LOST IN TRANSFORMATION 

Was ist wohl der schwierigste Moment für die Raupe auf dem Weg zum Schmetterling?

Was ist für uns Menschen die schmerzvollste Zeit des Wandels?

Wir alle wissen, dass es kein Leben ohne Loslassen, ohne Übergänge von gewohnter Vergangenheit in eine unbekannte Zukunft gibt.

Wir erleben dies wieder und wieder.

Diese Übergänge sind nicht einfach, aber eine Metamorphose, wie sie jetzt ansteht, ist viel tief greifender, viel existenzieller. Es reicht nicht den Baum zu wechseln und woanders weiter zu „ fressen“. Von sich aus kommt die Raupe nicht auf die Idee, dass es sie irgendwann in dieser Form nicht mehr geben wird. Der bunte Schmetterling ist nicht in ihrem Bewusstsein. Er hat nur eine Chance das Licht der Welt zu erblicken, wenn die Raupe stirbt. Niemand ( oder fast niemand ) leitet diesen „Tod“ freiwillig ein. Unser Selbst- und – alles -andere -Erhaltungstrieb wehrt sich in der Regel dagegen. So geht es auch der Raupe nach der Verpuppung. Zur gegebenen Zeit bilden sich im Raupenkörper vereinzelt neue Zellen, die die Vision der Zukunft, den Schmetterling schon in sich tragen ( Imagozellen genannt). Diese werden anfangs vom Immunsystem der Raupe als gefährlich ( für ihr noch bestehendes Ich) angesehen und vernichtet. 

Ich denke, das kennen wir alle. Gerade zur Zeit fürchten wir uns vor dem grossen, weltweiten Prozess, dessen Ergebnis wir nicht kennen.

In der Raupe bilden sich immer wieder neue Generationen von Zukunftszellen. 

Es kommt eine Zeit, zu der es die Identität der Raupe nicht mehr geben wird, es aber auch illusorisch scheint an eine Zukunft als ein freies, beflügeltes Wesen zu glauben. Wir können diesen Prozess im Moment an uns selbst und auch am gesamten Weltgeschehen beobachten. Zur Zeit höre ich oft, dass Menschen müde des Kampfes und der dauernden sich wiederholenden Informationen sind. Sie sind  ihrer Ängste und Zweifel überdrüssig, sie fühlen sich ohnmächtig und hilflos den äusseren Umständen ausgeliefert.

Damit wir uns nicht auf Dauer in der Dunkelheit dieser zähen Transformation verlieren, brauchen wir Hingabe und Bewusstheit. Wir spüren die stete Veränderung, wir wissen, dass es kein zurück ins überschaubare Raupenleben geben wird. Die jetzige Zeit ist, so wie sie ist, die Voraussetzung für den„ grossen Plan“.

Die für unser Ego schmerzvollste Phase hat begonnen. 

So wie die ( ehemalige) Raupe können wir sie nicht aufhalten, verkürzen oder gemütlicher machen. Aber wir können uns ganz in die Ruhe, ganz vertrauensvoll in unsere Mitte begeben. Wir Menschen sind begabte Visionäre. Wir können in der Meditation unseren Geist so weit ausdehnen, dass wir das Ganze, das Grosse, das wirklich ganz Grosse dieser Metamorphose erfassen können. Wir werden zu weisen Beobachtern, wenn wir uns nicht mehr vor der Dunkelheit des Nicht- Wissens fürchten. Schauen wir zu, wie Zellen sterben und sich neue formieren. 

Ein Hinschauen ohne Emotionen, in vollstem Vertrauen. Unsere Ängste können den anstehenden Wandel zwar nicht verhindern, doch sie verlangsamen ihn und verstricken uns in ein Gefühl der Leere und des Verlorenseins.

• Die kommende Neumond- Konstellation im Skorpion hat neben hilfreichen Sextilen, einen Spiegelpunkt zu Uranus. Damit wird sie von einem unsichtbaren Geist der Freiheit begleitet, der inmitten der Auflösung wie eine Zelle der Erneuerung wirkt. Alles ist schon da, doch die Zeit die bunten Flügel wachsen zu lassen ist noch nicht gekommen. 

Nur ganz, ganz tief in uns können wir ihren Ansatz schon spüren. Ein Spiegelpunkt ist ein Aspekt, der etwas nur dann ins Bewusstsein lässt, wenn wir den toten Winkel unserer gewohnten Sichtweise überwinden. 

Es geht bei diesem Prozess sowohl um uns als Individuum, um unser ureigenstes Wandlungs- Potential, als auch um die Geschichte der gesamten Menschheit. 

Lasst uns die Nebel des Novembers sanft unsere Seelen umhüllen. In diesem fein gesponnenem Kokon werden wir unseren „blinden Fleck“ erkennen und uns von dem lösen, was der Zukunft nicht mehr dient.

Der lichte, engelhafte Geist des Schmetterlings ist längst da. Es ist nur noch die Zeit, die uns von ihm trennen.

Wir sind auf dem Weg zum Licht.

Ich grüsse Euch im Vertrauen zu jedem Einzelnen und zu allen Wesen.

Ingrid Zinnel

Beratungen zur Zeitqualität auch gerne telefonisch